Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

Hier schreibe ich über alles, was mich bewegt, was mir wichtig ist und eine Rolle in meinem Leben spielt. Musik, Filme, Tiere, Mythen, Legenden, Sagen, altes Brauchtum, unsere Reisen und Ausflüge. Und auch einfach mal dummes Zeug. ;-)

Also tretet ein in meine kleine Welt, schaut euch in Ruhe um und wenn es euch gefällt, dann kehrt zurück.



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Donnerstag, 28. April 2022

Die Walpurgisnacht am 30. April

Egal, wie man es nennt, ob Beltane oder Walpurgisnacht, in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wurden große Feuer angezündet, um den Winter zu vertreiben, über die man dann gemeinsam sprang. Das ist heute eher seltener der Fall, zumindest in Deutschland. Eine Ausnahme ist sicher der Harz, der für seine Hexen bekannt ist. Als erstes ist da natürlich der Brocken (Blocksberg) zu nennen, wohin die Hexen in dieser Nacht vom Hexentanzplatz in Thale fliegen. 
 
Auch in Schweden werden in der Walpurgisnacht am 30. April Feuer entzündet und damit der Winter ausgetrieben, dort nennt man das Fest Valborg. Besonders in Nordschweden ist der Winter sehr lang und kalt, da ist es verständlich, dass der Beginn des Frühlings ausgiebig gefeiert wird. 
 
 
Obwohl der Urspung der Walpurgisnacht tatsächlich in Deutschland liegt, ist die heilige Walpurgis (oder Walburga) ein Vorbild für die Schweden. In der Hinsicht ist das Land zwiegespalten, denn obwohl sich Schweden für ein sehr christliches Land hält, ist auch der Aberglaube noch weit verbreitet und man findet noch heute viele heidnische Bräuche, ganz besonders an Mittsommer oder Jul. Und in jedem größeren Geschäft kann man Trolle, Hexen und Elfen kaufen. Alte Traditionen werden gepflegt und seit Generationen weitergegeben. Was ich wirklich toll finde und ich bedauere es sehr, dass das bei uns in Deutschland nicht so ist.
 
Die Walpurgisnacht ist natürlich auch ein heidnisches Fest. Ursprünglich sollte durch die Feuer den Hexen Furcht eingeflößt und wilde Tiere vertrieben werden, damit das eigene Vieh verschont blieb. 
 
Walpurgis bzw. die Heilige Walburga gilt als Schutzpatronin gegen Pest, Husten und Tollwut. Ihr Gedenktag ist der 1. Mai. 
Viele der alten Riten sind in die Bräuche am 1. Mai übergegangen, wie z. B. ausgelegte Besen oder der Maibaum. 
 
Übrigens wurde der Name "Walpurgisnacht" durch Goethes "Faust" populär. 
 
 
 
 

 


Mittwoch, 16. März 2022

Warum Ostern dieses Jahr so spät ist

Ostern 2022 ist am 17. + 18. April. Eigentlich recht spät, im letzten Jahr war es Anfang April und wir haben es auch schon oft im März gefeiert.
 
Das Osterfest, wie wir es heute kennen, gab es nicht immer. Erst durch die Kirche und die Bibel wurde es zum Auferstehungsfest von Jesus Christus. Lange davor wurde das Frühlingsfest Ostara gefeiert und zwar zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche am 20./21. März. Auch wenn es nicht zu hundert Prozent belegt ist, soll dieses Fest der Frühlingsgöttin Eostre gewidmet worden sein. Auf Bildern sieht man sie immer mit Hasen und auch bunte Eier sowie Frühlingsblumen gehören stets dazu. Das wäre zumindest die Erklärung dafür, dass der Osterhase Eier bringt. Denn mit dem christlichen Glauben ist das ja nicht wirklich zu erklären. 😉
 
 
Aber warum hat Ostern eigentlich keinen festen Termin, wie z. B. das christliche Weihnachtsfest? Nun, die Kirche konnte den heidnischen Ursprung nicht ganz abschaffen, auch wenn sie es sicher gerne getan hätte. Und deswegen feiern wir Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond der auf Ostara folgt. In diesem Monat ist am 18. März Vollmond, aber die Frühlings-Tag- und-Nachtgleiche ist erst am 20. März. Der nächste Vollmond ist dann am 16. April und deswegen wird Ostern am 17. April gefeiert. Das ist zwar knapp, aber Ostern im Mai wäre wohl doch zu spät 😊
 
 




Freitag, 7. Januar 2022

Der Januar im Jahreskreis

 

Der erste Monat nach dem gregorianischen Kalender und der zweite Winter-Monat, verdankt seinen Namen dem römischen Gott Janus, der laut der Mythologie zwei Gesichter hat. Man sagt, er schaut so gleichzeitig in die Zukunft und in die Vergangenheit. Bezogen auf die heutige Lage des Januars sieht ein Gesicht in das neue und eines in das alte Jahr.

Eines der vier großen Jahreskreisfeste wird bald wieder gefeiert: Imbolc. Es wird zwischen Sonnenuntergang und -aufgang gefeiert, meistens am 1. oder 2. Februar. Also entweder am Abend des 31. Januar in den 1. Februar hinein oder am 1. Februar in den 2. Februar hinein. Es ist ein Fest der Reinigung und des Lichtes und wird mit Fackel-Festzügen und Kerzenlicht begangen. Von der katholischen Kirche wurde der Tag als Lichtmess übernommen – dem Tag, an dem die Kerzen geweiht werden. Hier ist es immer der 2. Februar.
In Schweden und Norwegen wirft man am Lichtmess-Tag bei versammelter Familie etwas Kuchen oder Gebäck in das Ofen-Feuer. So werden diese Opferspeisen an die Ahnengeister übermittelt. Hm, ich weiß nicht, ob ich das könnte ;-)
 
Imbolc markiert eigentlich die Mitte des Winters, aber zugleich auch das erste zaghafte Erwachen der Natur. Zu diesem Jahreskreis-Fest feiert man also das Wiedererwachen des Lebens in der Natur und das Zunehmen des Lichtes im Leben. Um dies zu symbolisieren, werden viele weiße Kerzen in Laternen angezündet, um damit die Dunkelheit zu vertreiben und das wiederkehrende Licht und die ebenfalls wiederkehrende Stärke der Sonne so zu begrüßen.
 
Eine alte schottische Tradition ist der Januar-Segen, bei dem man das Haus mit einer Kerze und Wasser reinigt bzw. segnet. Die ganze Familie kommt zusammen und man trägt eine weiße Kerze in einem Gefäß mit "natürlichem" Wasser durch das gesamte Haus, um es zu segnen. Danach muss die Kerze komplett abbrennen und das Wasser wieder der Natur zurück gegeben werden. 
 
Die Neumondnacht haben wir bereits hinter uns. Vollmond ist am 18. Januar. 
 


 






Freitag, 4. Dezember 2020

Heute ist Barbaratag

Der 4.Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara. Sie ist u. a. Schutzpatronin der Bergleute. Es ist ein katholischer Festtag, aber kein offizieller Feiertag.
 
Ein alter Brauch ist es, am heutigen Tag einen Zweig von einem Kirschbaum (es kann auch ein anderer Obstbaum sein) zu sein. Dann stellt man ihn ins Wasser und wenn er an Heiligabend zu Beginn der Rauhnächte beginnt zu blühen, soll das Glück für das neue Jahr bringen.
 
Barbara von Nikomedia wurde aufgrund ihres christlichen Glaubens verhaftet und auf dem Weg zum Gefängnis verfing sich ihr Kleid in einem Kirschblütenzweig. Sie bewahrte ihn bis zum Tag ihrer Hinrichtung in Wasser und an dem Tag blühte er auf. 
 
Ich werde nachher unserem Kirschbaum mal einen Zweig klauen. Glück für das neue Jahr können wir ja wohl alle gebrauchen.
 
  

 
 
 
 

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Die Rauhnächte oder die Zeit "zwischen den Jahren"

"Zwischen den Jahren"...diesen Ausdruck kennt ihr sicher. Aber warum sagt man das? Klingt doch irgendwie merkwürdig. Tage, die eigentlich gar nicht existieren? Gemeint ist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. 
Das alte Jahr endet aber doch am 31. Dezember und das neue beginnt ja direkt am nächsten Tag am 1. Januar. Dazwischen ist doch nichts. 

Nun, das war nicht immer so.

Ein Mondjahr, also zwölf ca. 28-tägige Mondzyklen, besteht aus 354 Tagen. Bis zu den 365 Tagen des Sonnenjahres fehlen demnach zwölf Nächte. Diese Nächte nennt man Rauhnächte. Sie gelten als mystisch und magisch. Das Schicksal kann neu ausgehandelt  und die Zukunft vorausgesagt und beschwört werden. 

In vielen Regionen beginnen die Rauhnächte in der Nacht des Heiligen Abends und enden mit dem Dreikönigstag am 6. Januar.



Die Rauhnächte nennt man auch Rauchnächte oder die zwölf Heiligen Nächte. Ganz früher hießen sie auch Weihe-Nächte. Im 8. Jahrhundert wurde daraus dann die Weihnacht, welches Karl der Große zum kirchlichen Hochfest von Christi Geburt erklärte. Ab da war es bei Todesstrafe verboten, die heidnischen Bräuche weiter auszuleben.








Freitag, 5. Januar 2018

Die letzte Rauhnacht steht bevor


Jetzt ist das neue Jahr schon fünf Tage alt und ich komme endlich dazu, hier alles Gute für 2018 zu wünschen. 
Nun steht bereits das Ende der Rauhnächte bevor. Die kommende Nacht vom 5. auf den 6. Januar wird auch Hollanacht, Perchtnacht, Dreikönigsnacht oder Nacht der Wunder genannt. In einigen Regionen, besonders in Süddeutschland gibt es die Perchtläufe.
Frau Perchta ist eine Sagengestalt, die sich in verschiedener Weise in der kontinentalgermanischen und slawischen Mythologie findet. Sie ist vermutlich unter  aus der germanischen Göttin Frigg hervorgegangen. Ihr entspricht in Mitteldeutschland die Sagengestalt Frau Holle. Der Name ist möglicherweise von althochdeutsch peraht‚ hell, glänzend‘ abgeleitet und bedeutet demnach „Die Glänzende“. Andere Vermutungen gehen dahin, dass der Name Percht/Perchta keltischen Ursprungs ist.



Morgen, am Tag der Heiligen drei Könige,  schließen sich die Tore zur Anderswelt. Wir haben also noch einmal die Gelegenheit, die vergangenen Rauhnächte an uns vorbeiziehen zu lassen, bevor wir uns wieder in der Hektik des Alltags verlieren.

Bis Ende Februar bin ich noch im Renovierungs- und Umzugsstress, also wird es hier vermutlich die nächsten Wochen etwas ruhiger sein. 







Mittwoch, 11. Februar 2015

Morgen ist es wieder soweit...

Die sogenannte 5. Jahreszeit beginnt.
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht, dahinter steckt sehr viel mehr, als man heute sieht. Eigentlich ist es für die Menschen eine wertvolle Zeit. Oder sollte es sein.
 
Aber wo kommt das Wort Fastnacht eigentlich her? Von Fasten? Denn ab Aschermittwoch beginnt ja bei vielen die Fastenzeit, die dann bis Ostern dauert. Aber falsch gedacht. Es ist ein mittelhochdeutsches Wort: "vaselen" oder auch "viseln" = fruchtbar machen, gedeihen, vermehren.
Diese Feste waren bei den Germanen als Faselnächte bekannt. "FASEL" bedeutet althochdeutsch "Nachkommenschaft".
Es handelte sich also um wilde Feste mit Vermummung, Maskenläufen, Trinkgelagen und Umzügen. Eine Berührung mit dem schöpferischen Chaos. Eine Energie, die ausgelassen und fruchtbar macht, aber genauso leicht das Gleichgewicht stören und krank machen kann. Deshalb ist diese Zeit auch äußerst empfindlich. Es gab viel lärmendes Treiben, Umzüge, Essen, Trinken. Auch hier wieder der lärmende Umzug, um den Winter auszutreiben. Ein lärmendes Wecken der Natur.
Und dann natürlich die Maskenumzüge, um die alten Dämonen, Krankheiten und sonstige Unholde zu vertreiben.


 
Klar, dass die Kirche das gar nicht gern sah. Ab dem Jahr 743 wurde es sogar als heidnischer Brauch verboten. Allerdings mit wenig Erfolg, weil sich niemand daran hielt. Diese wilden, obszönen, närrischen, ungezügelten Feste waren nicht wegzubringen. Es war eine Zeit, die mit dem neuen Erblühen der Natur einherging. Damit, dass alles wieder zum Leben erwachte, auch die Säfte im Menschen. Deshalb wurde aus diesen spätwinterlichen ausgelassenen Festen die christliche "Fastenzeit".
Aus den Vasel-Nächten oder Fasel-Nächten wurden die Fasten-Nächte, jene Fastenzeit vor Ostern.
Trotzdem konnte das alte Brauchtum nicht überwunden werden.
Fastnacht ist ein Überrest einer alten rituellen Kultur unserer Vorfahren, die den Umgang mit den Naturgeistern noch verstanden haben. Unsere Vorfahren hatten Achtung und Respekt vor ihnen. Der heute quietschbunte Karnevalszug war früher ein Dämonenzug und die Menschen trugen Masken der Geister. Wenn der Dämonenzug vorbei ist, hat er viel alten und seelischen Unrat mitgenommen und damit den Weg für den Frühling und die Frühlingsgöttin geebnet und gereinigt. Alsi im wahrsten Sinne ein Kehraus.
Ihr seht also, dass diese Zeit eine wirklich besondere war. Viel tiefer gehend als unser heutiges Faschings-Helau und –Alaaf. Viel tiefer als die heutigen oberflächlichen Witze, Verkleidungen und Partys.


Aber trotzdem wünsche ich allen, die feiern, eine schöne Zeit! Ich werde die Tage eher ruhig verbringen. Ein gutes hat das Ganze Tätä Tätä Tätä!: Ich habe am Montag frei.  ;-)