Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

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Freitag, 7. September 2018

Schicht im Schacht

Traurig, aber wahr. Bald endet ein weiteres Stück deutscher Geschichte im Ruhrgebiet: Die letzte Steinkohlezeche schließt ihre Pforten.

Prosper Haniel in Bottrop ging 1981 in Betrieb, nach 37 Jahren ist nun Schluss. 
Auf einer Tafel zu Füßen des Schachtes steht "Hand in Hand zum Erfolg" und die noch verbliebenen Kumpel arbeiten weiter, obwohl viele von ihnen sicherlich schon eine Strichliste führen über die Schichten, die sie noch leisten müssen. Was wird dann aus ihnen? Wer älter ist als 49 Jahre, der geht in den Ruhestand. Und was wird aus den anderen? Das Problem ist, dass klassische Industriearbeitsplätze schon lange nicht mehr im Ruhrgebiet entstehen, sie verschwinden leider nach und nach. Und viele tun sich schwer, etwas völlig anderes zu machen. Verständlicherweise. Einige sind auch hierher gewechselt, als andere Zechen wie Auguste Victoria geschlossen wurden. Sie waren erst mal nur froh, etwas in ihrem Bereich gefunden zu haben. Und nun ist auch hier Schluss.

Mein Vater war ebenfalls "beim Pütt", wie man so schön sagte und zwar Auguste Victoria. Angefangen hat er ganz jung unter Tage. Nach einem Unfall, bei dem sein Bein von einer Lore fast zerquetscht wurde, war zunächst nicht klar, ob der Unterschenkel amputiert werden musste. Das war dann  zum Glück nicht notwendig, aber die Folgen des Unfalls sieht man bis heute. Danach bekam er einen anderen Posten über Tage, bis er Anfang der Neunziger in den Vorruhestand ging. 
Ich kann mich noch sehr gut an einige Dinge meiner Kindheit erinnern. Mein Vater brachte z. B. immer Seife von der Arbeit mit. Und in den Siebzigern kamen auch Kohlelieferungen, die wurden dann in den Keller "geschippt". Außerdem bot die Zeche günstige Urlaubsfahrten für Familien an. Und wenn ich mittags von der Schule nach Hause kam, musste er los zur Mittagsschicht. Dann kam er erst wieder, wenn ich abends schon geschlafen habe. Hatte er Frühschicht, kam er nachmittags nach Hause und wir konnten etwas unternehmen. 

Zumindest bleiben viele Zechengebäude als Industriedenkmäler erhalten, so dass hoffentlich nicht in Vergessenheit gerät, dass wir ohne Kohle und auch Stahl nicht das wären, was wir heute sind. Sonst weiß irgendwann niemand mehr, warum das Ruhrgebiet auch Kohlenpott genannt wird. 
Und wer diese Zeit nicht erlebt hat oder einfach mal Interesse an diesem Teil deutscher Geschichte hat, dem empfehle ich einen Besuch im Bergbaumuseum in Bochum....das hoffentlich noch lange existieren wird. 

In diesem Sinne: 










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