Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

Hier schreibe ich über alles, was mich bewegt, was mir wichtig ist und eine Rolle in meinem Leben spielt. Musik, Filme, Tiere, Mythen, Legenden, Sagen, altes Brauchtum, unsere Reisen und Ausflüge. Und auch einfach mal dummes Zeug. ;-)

Also tretet ein in meine kleine Welt, schaut euch in Ruhe um und wenn es euch gefällt, dann kehrt zurück.



Dienstag, 31. Dezember 2019

Silvester - Die achte Rauhnacht

Seit 1582, der Einführung des Gregorianischen Kalenders, ist der 1. Januar der Tag des Jahresbeginns. Der 31. Dezember ist dem römischen Bischof Silvester gewidmet, um seinem Todestag zu gedenken. Er begleitete den Übergang von einer Phase, in der die Christen verfolgt wurden, in ein neue Phase, in der das Christentum unter Kaiser Konstantin zur Staatsreligion erklärt wurde.
Der Neujahrstag war der Tag der Narren, Bürger und Priester. Man maskierte sich und trieb Unfug. Später wurde dieser Brauch auf das Fastnachtsfest verlegt. 

Es gibt viele Bräuche, die bis heute erhalten geblieben sind. An erster Stelle steht, dass man Silvester im Kreise seiner Lieben verbringen sollte. "Kreis" kann dabei ruhig wörtlich genommen werden, denn der Kreis schützt. 
Früher gab es natürlich kein Feuerwerk, dafür wurden um Mitternacht lärmende Umzüge veranstaltet, um "das Alte" und auch böse Geister zu vertreiben. 
Auch Räuchern ist ein alter Brauch, vorzugsweise mit Weihrauch.

In diesem Sinne: Kommt gut hinüber in das neue Jahr und auch in das neue Jahrzehnt, denn ab morgen schreiben wir bereits das Jahr 2020.




Dezember in Ostfriesland

Kurz vor dem Jahreswechsel waren wir noch ein paar Tage im hohen Norden, genauer in Ostfriesland. Hier sind ein paar Eindrücke:

 Sonnenaufgang auf der Hinfahrt

 Norddeich

 Blick nach Holland

 Und natürlich mal wieder kein Wasser da ;-)

 Blick rüber nach Juist


 Greetsiel



 Der Leuchtturm von Campen

 Am Großen Meer






 Unverkennbar: Emden


 Der Hafen von Emden mit dem Rathaus auf der rechten Seite

 Das alte Hafentor von Emden









Donnerstag, 26. Dezember 2019

Die dritte Rauhnacht steht bevor

Die zwölf Rauhnächte stehen auch für die zwölf Monate des kommenden Jahres. Die 3. Rauhnacht vom 26. auf den 27- Dezember steht also für den März. Der März ist der Monat des Jahres, in der sich die Natur zum Durchbruch bereit macht und sich erneuert. 
Zeit auch, sich Gedanken zu machen, wer in der Vergangenheit wichtig für mich war und wer es auch im neuen Jahr sein soll. Wer war für mich da und wer nicht? Negative Energie sollten nicht mit ins neue Jahr genommen werden. 






Mittwoch, 25. Dezember 2019

Die Rauhnächte oder die Zeit "zwischen den Jahren"

"Zwischen den Jahren"...diesen Ausdruck kennt ihr sicher. Aber warum sagt man das? Klingt doch irgendwie merkwürdig. Tage, die eigentlich gar nicht existieren? Gemeint ist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. 
Das alte Jahr endet aber doch am 31. Dezember und das neue beginnt ja direkt am nächsten Tag am 1. Januar. Dazwischen ist doch nichts. 

Nun, das war nicht immer so.

Ein Mondjahr, also zwölf ca. 28-tägige Mondzyklen, besteht aus 354 Tagen. Bis zu den 365 Tagen des Sonnenjahres fehlen demnach zwölf Nächte. Diese Nächte nennt man Rauhnächte. Sie gelten als mystisch und magisch. Das Schicksal kann neu ausgehandelt  und die Zukunft vorausgesagt und beschwört werden. 

In vielen Regionen beginnen die Rauhnächte in der Nacht des Heiligen Abends und enden mit dem Dreikönigstag am 6. Januar.



Die Rauhnächte nennt man auch Rauchnächte oder die zwölf Heiligen Nächte. Ganz früher hießen sie auch Weihe-Nächte. Im 8. Jahrhundert wurde daraus dann die Weihnacht, welches Karl der Große zum kirchlichen Hochfest von Christi Geburt erklärte. Ab da war es bei Todesstrafe verboten, die heidnischen Bräuche weiter auszuleben.








Donnerstag, 19. Dezember 2019

Zur Erinnerung an den 19. Dezember 2016

Kaum zu glauben, dass es schon wieder 3 Jahre her ist. Am 19.12.2016 fuhr der Attentäter Amri mit einem LKW mitten in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin. 12 Menschen starben, 57 wurden verletzt. Den Sattelzug hatte er zuvor gestohlen und den eigentlichen Fahrer später erschossen.  
Unglaublich: Amri war bereits im November 2015 als Gefährder eingestuft worden und als islamistischer Terrorist den Behörden bekannt. Der IS bekannte sich am Tag nach dem Anschlag zu dem Attentat. Während der Fahrt zum Weihnachtsmarkt chattete Amri mit "Glaubensbrüdern", sie sollten ihm Glück wünschen. 
Nach der Tat entkam er, wurde aber erst 2 Tage später zur Fahndung ausgeschrieben. Schließlich wurde er am 23.12. in Italien bei einer Routinekontrolle von der Polizei erschossen.   
Wie sich später rausstellte, hat wohl der Speditionsfahrer mit im LKW gesessen und Amri ins Lenkrad gegriffen. Sonst wäre das Ganze vielleicht noch schlimmer ausgegangen.

Am Tag nach dem Anschlag fand in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein Gedenkgottesdienst statt. Weil dort hochrangige Politiker wie z. B. Angela Merkel teilnahmen, wurden die Angehörigen der Opfer nach eigenen Angaben nicht in die Kirche gelassen. Einen Staatsakt oder eine Gedenkstunde für die Opfer wie nach dem Attentat in München gab es in Berlin nicht, auch keine öffentlichen Gedenkveranstaltungen. Und die Entschädigungszahlungen zogen sich ewig hin. Weil nach dem Opferentschädigungsgesetz tätliche Angriffe mittels Kraftzeugen und Anhänger ausdrücklich ausgenommen sind.
Vielleicht sollte man diesen Paragraphen mal überarbeiten, denn schließlich bleibt zu befürchten, dass solche Attentate immer wieder vorkommen können.

Heute Abend soll es eine Gedenkveranstaltung an der Gedächtniskirche geben. Um 20:02 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlags, sollen die Kirchenglocken zwölfmal schlagen, für jeden Toten einmal. 





 

Mittwoch, 18. Dezember 2019

So wurde Weihnachten zum Familienfest




Dokumentiert ist das Wort „Weihnachten“ erstmals im 12. Jahrhundert. Es leitet sich ab aus der mittelhochdeutschen Formulierung „ze wihen nath“. Dies bedeutet übersetzt „zu der geweihten Nacht“.

Im Mittelalter wurde Weihnachten öffentlich gefeiert: Weihnachtsmärkte, Festumzüge und Krippenspiele fanden auf den Straßen und in der Kirche statt. 

Die Familienweihnacht mit Tannenbaum und Festessen gibt es erst seit etwa 150 Jahren. Verschiedene Entwicklungen haben dazu geführt: Die öffentlichen Umzüge und auch das Aufstellen von Krippen wurden zur Zeit der Aufklärung vielerorts verboten - die Obrigkeit sah darin ein Zeichen von Aberglauben. So wurden die Weihnachtsbräuche im privaten Umfeld weiter gepflegt.

 Bild: Thomas Kincade

Zugleich entwickelte sich die Familie seit dem 18. Jahrhundert zum Ort der vertrauten Geselligkeit. Weihnachten wurde ihr wichtigstes Fest, an dem sich alle in Harmonie zusammenfinden sollten. Im Zentrum standen die Kinder. Sie wurden reich beschenkt, aber auch zum Wohlverhalten ermahnt. Das spiegelt sich bis heute in unseren Weihnachtsbräuchen: Die vielen süßen Belohnungen der Adventszeit gibt es nur dann, wenn die Kinder in den Wochen vor Weihnachten schön brav und artig sind...


Die Einführung des Weihnachtsfestes im 4. Jahrhundert ist vor allem als Versuch der Kirche zu sehen, die heidnischen Bräuche, die im Mittelalter noch weit verbreitet waren, in ihrem Sinne zu kanalisieren. Ganz gelungen ist es ihr aber nicht, denn es gibt nach wie vor z. B. den immergrünen Adventskranz und Weihnachtsbaum. 

Wusstet ihr übrigens, dass die Kerzen am Adventskranz früher umgekehrt angezündet wurden?  Man zündete zu Beginn der Zeit alle vier Kerzen an und mit den kürzer werdenden Tagen der folgenden Wochen löschte man jeweils eine Kerze, um so die zunehmende Kraft der Dunkelheit zu erfahren. So konnte man abschließend die Geburt des Lichts gebührend feiern.
Der Adventskranz stellt das Rad des ewigen Lebens und den Sieg des ewigen Lichts dar. Er hat etwas mit dem Ahnen- und Totenkult unserer Vorfahren zu tun, die wiederum ihre Ahnen in alten Zeiten aufsuchten, um Beistand, Hilfe und Segen zu erbitten. 








Dienstag, 17. Dezember 2019

Noch ein paar Tage bis zur Wintersonnenwende


Am kommenden Samstag, dem 21. Dezember ist es wieder soweit. Uns steht die längste Nacht des Jahres bevor, die Mittwinternacht, das Julfest. 



Die Zeit der Wintersonnenwende ist eine Zeit der Einkehr, der Stille, der Weihung und Segnung für das, was sich uns im neuen Jahreszyklus offenbaren wird. Die Wiederkehr des Lichtes hat zwar schon stattgefunden, doch praktisch liegt die kälteste und härteste Zeit des Winters noch vor uns. Und nach dem heutigen Kalender fängt der Winter ja auch jetzt erst an und der Januar und Februar können noch richtig eisige Kälte bringen. Die Wintersonnenwende wird gefeiert, um daran zu erinnern, dass die noch zu erwartende Dunkelheit ihren Kampf bereits verloren hat. Dies gibt Mut, Kraft und Hoffnung, diese bevorstehende Zeit gut und zuversichtlich zu meistern.
Denn nach dem 21. Dezember geht es ganz allmählich und zunächst unbemerkt wieder aufwärts und mit der Zeit werden die Tage wieder länger. 

Vor allem in den germanischen, nordischen, baltischen, slawischen und keltischen Traditionen findet man die Sonnenwendfeste und sie werden noch heutzutage vielerorts gefeiert. Bei uns wurde durch das Christentum und die Katholische Kirche die Geburt des Lichts, sprich Jesus, auf den 24. Dezember verlegt.




Mittwoch, 11. Dezember 2019

Das Luciafest steht bevor

Am 13. Dezember wird in Schweden und anderen skandinavischen Ländern das Luciafest gefeiert. Auch die dänischen Südschleswiger in Deutschland feiern dies.

Lucia ist kein gesetzlicher Feiertag. Es ist der Tag der Lichterkönigin und der Ursprung des Festes liegt in der Verehrung der Heiligen Lucie von Syracus in Italien. 

Der 13. Dezember war früher der Tag der Wintersonnenwende, der kürzeste Tag des Jahres. Heute, nach der Gregorianischen Kalenderreform, ist der 21. bzw. 22. Dezember auf der nördlichen Halbkugel der kürzeste Tag des Jahres.

In Schweden träumt nahezu jedes Mädchen davon, einmal die Lucia sein zu dürfen. In der Regel ist es die älteste Tochter. Bereits vor Sonnenaufgang beginnen die Vorbereitungen. Die schwedische Lucia trägt traditionell ein langes, weißes Kleid, ein rotes Seidenband um die Taille und eine Krone mit Kerzen auf dem Kopf. Ihr folgen die Sternenjungen, ihre Diener. Am Ende treffen sie auf Pfefferkuchenmänner und Heinzelmännchen mit Laternen. Dann wird die Familie geweckt und nachdem gesungen wurde, gibt es ein traditionelles Frühstück mit safrangewürzten Brötchen, Pfefferkuchen und Glögg, dem schwedischen Glühwein. Hm, und danach gehen die Kinder zur Schule und die Erwachsenen zur Arbeit? *g*

Am Morgen des 13. Dezember finden überall Lucia-Umzüge statt, es werden Lucia-Lieder gesungen, passend zur Vorweihnachtszeit. Durch diese alten Bräuche, die es in Schweden schon seit 1780 gibt, sollen Freude und Helligkeit in diese dunkelste Zeit des Jahres gebracht werden. 
Früher dagegen galt die Lucianacht als gefährlich. Man sagte, dass böse Mächte ihr Unwesen trieben, Trolle und Teufel. 

Und ab dem 13. Dezember wird dann Lussekatt gebacken, das schwedische Hefegebäck. Es gibt verschiedene Formen, doch das traditionellste ist wohl das Julgalten. Irgendwann werde ich das auch mal ausprobieren. :-)







Freitag, 6. Dezember 2019

Einen schönen Nikolaustag


Na, habt ihr heute eine Kleinigkeit im Stiefel gehabt? ;-) Oder seid ihr nicht brav gewesen? 

Das heutige Erscheinungsbild des Nikolaus, Santa Claus oder Weihnachtsmannes im roten Mantel haben wir übrigens Coca Cola zu verdanken. Erst seit der Werbung aus Amerika für das Getränk haben wir dieses Bild vom Nikolaus vor Augen. Der Heilige Nikolaus von Myra sah doch wohl etwas anders aus. ;-)




 

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Der Krampus kommt am 5. Dezember

Allerdings nicht überall, bei uns z. B. nicht. Überwiegend ist er eine Schreckensgestalt im Adventbrauchtum im Alpenraum, in Südbayern, der Oberpfalz, Südtirol usw. Er erscheint in Begleitung des Nikolauses überlicherweise am Abend des 5. Dezembers. 

Wie viele andere dämonische Gestalten des Alpenraums stammt er aus der vorchristlichen Zeit. In vielen Regionen hat sich die Gestalt des Krampus mit dem Perchtenbrauchtum vermischt.  

Den heute üblichen Brauch gibt es offenbar erst seit dem 17. Jahrhundert. Zur Zeit der Inquisition war es verboten, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Darauf stand die Todesstrafe.
Der Nikolaus befragt und beschenkt die artigen und guten Kinder, während der Krampus die bösen und unartigen Kinder bestraft. Bei uns kann man das wohl am ehesten mit Knecht Ruprecht vergleichen.

Auch heute noch gibt es die Krampusläufe in vielen Regionen, parallel zum Perchtenlauf. Teilnehmen dürfen hier nur die wehrfähigen, unverheirateten Männer des Dorfes. Sie verkleiden sich als Krampus und ziehen mit lautem Glockengeläut durch die Straßen. 

 



 

Dienstag, 3. Dezember 2019

Der Barbaratag am 4. Dezember

Morgen ist der Tag der Heiligen Barbara und in letzter Zeit ist der Brauch der Barbarazweige wieder mehr in den Vordergrund gerückt. 

Dieser Brauch geht zurück auf Barbara von Nikomedien, eine Märtyrerin und Heilige aus dem 3. Jahrhundert. Noch heute wird Barbara als heilig verehrt, u.a. ist sie auch die Schutzpatronin der Bergleute.


In dem Gefängnis, in welches sie ihr Vater warf, um sie vom Christentum abzubringen, stellte Barbara einen abgebrochenen Zweig ins Wasser, der unterwegs an ihrem Kleid hängenblieb. Am Tag ihres Todes erblühte dieser Zweig laut Überlieferung wie durch ein Wunder. Die so genannten Barbarazweige werden daher seit Jahrhunderten am Tag der Heiligen Barbara aufgestellt, um dann bis Heiligabend zu blühen und auf diese Weise Leben, Licht und Freude in der dunklen Zeit des Jahres ins Zuhause zu bringen.

Am häufigsten werden Kirschzweige als Barbarazweige verwendet, weil die Kirschblüten besonders schön sind. Es gehen aber auch andere Obstbaumzweige, Haselnuss, Kastanie, Rotdorn oder Holunder. 



Viele glauben fest daran, dass während der Tage des Blühens das Glück ins Haus einkehrt und im kommenden Jahr positive Geschehnisse eintreffen werden. Tatsächlich ist es in manchen Kulturen auch üblich, dass junge Frauen mit mehreren Verehrern Barbarazweigen aufstellen und diesen die Namen der Verehrer zuordnen. Der Zweig, der als erstes aufblüht, weist schließlich den Weg zu dem richtigen Mann oder gar zum künftigen Bräutigam.

Den Brauch der Barbarazweige greift übrigens die Autorin Corina Bomann auch in ihrem Roman "Winterblüte" auf. 





Montag, 2. Dezember 2019

Willkommen im Julmonat

Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass mein letztes Posting über einen Monat zurückliegt. *schäm*
Und nun ist schon Dezember, der letzte Monat des Jahres ist angebrochen und die Wintersonnenwende ist auch nicht mehr weit. Dabei fängt der Winter ja lt. unserem Kalender gerade erst an.



Übrigens lautet der alte deutsche Name für Dezember Julmond, was ja schon auf das Julfest am 20./21.12. hindeutet. 
Heute heißt dieser Monat Dezember, da er nach dem römischen Kalender früher der zehnte Monat des Jahres war und auf Latein heißt zehn "decem".  

Mehr zum Julfest gibt es demnächst hier.