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Dienstag, 31. Juli 2018

Zum Gedenken an Aussig vor 73 Jahren

Aussig ist eine Stadt in Tschechien, heute heißt sie Ústi nad Labem und liegt im historischen Landesteil Böhmen, etwa 48 Kilometer südsüdöstlich von Dresden. 
Am 31. Juli 1945 wurden hier deutsche Zivilisten Opfer eines gezielten Massakers. Genaue Zahlen sind bis heute nicht ermittelt, da viele der Opfer Vertriebene und damit nicht registrierte Deutsche (wie z. B. aus Schlesien) aus anderen Regionen waren. Deutsche Historiker sprechen aber von einer Maximalzahl von 220 Toten. 

Was genau passierte am 31. Juli 1945, als der Zweite Weltkrieg ja bereits beendet war? 
Nachdem ein Munitionsdepot im Stadtteil Schönpriesen explodierte, hieß es, dafür seien die sogenannten Werwölfe verantwortlich, eine Untergrundorganisation der Nazis, 1944 ins Leben gerufen von Heinrich Himmler. Damit wollte man einen für das Ausland klar erkennbaren Grund schaffen, die restlose Vertreibung der deutschen Minderheit aus dem Sudetenland zu vollziehen. Stabshauptmann Bedřich Pokorný wurde mit der offiziellen Untersuchung beauftragt, um diesbezügliche Informationen und Zusammenhänge in die gewünschte Richtung zu lenken. Aufgrund von geheimen tschechischen Unterlagen sowie weiteren Forschungserkenntnissen, wird heute davon ausgegangen, dass der Anschlag auf das Depot und auch die angebliche Reaktion der Bevölkerung eine gezielte Aktion der Abteilung Z des tschechoslowakischen Innenministeriums war. 
Deutsche Zivilisten wurden direkt nach der Explosion von tschechischen Revolutionsgarden ohne nähere Untersuchung als vermeintlich Schuldige ausgemacht. Erkennbar waren die meisten Deutschen an weißen Armbinden, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis mindestens Ende 1946 alle Deutschen in der Tschechoslowakei tragen mussten.


Die Menschen wurden erschlagen, in einem Löschwasserspeicher ertränkt oder von der Elbbrücke gestoßen und im Wasser beschossen. Die Leichen trieben bis ins benachbarte Sachsen. 80 Leichen wurden allein bei Meißen aus der Elbe gezogen, weitere wurden bei Pirna und Bad Schandau angeschwemmt.
Durch die Arbeit des Historikers Otfried Pustejovski gilt heute als gesichert, dass der im tschechoslowakischen Innenministerium tätige Stabskapitän Bedrich Pokorny ein Hauptorganisator dieses Verbrechens war. Neun Wochen zuvor hatte er bereits den "Brünner Todesmarsch" organisiert. Eine offizielle juristische Aufarbeitung des Geschehens hat nicht stattgefunden.


Am 31. Juli 2005 wurde auf der Elbbrücke eine Gedenktafel enthüllt für die Opfer des Massakers an den deutschen Zivilisten, als Zeichen der Versöhnung. Die Inschrift lautet: "Zum Gedenken an die Opfer der Gewalt vom 31. Juli 1945." Es wird nicht erwähnt, dass es sich hier ausschließlich um Deutsche handelte. 

Quelle: Wikipedia


HIER geht es noch zu einem weiteren interessanten Artikel zur "Entgermanisierung" Böhmens.





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