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Donnerstag, 3. März 2022

Die Hexenprozesse von Salem vor 330 Jahren

Am 1. März 1692 begann die wohl bisher spektakulärste Hexenverfolgung. Die ersten Verhaftungen waren die von Sarah Good, einer Sklavin namens Tituba und der älteren Sarah Osborne.

Ins Rollen brachte das Ganze wohl der Prediger Samuel Parris, der erste Leiter einer streng puritanischen Gemeinde in Salem. Seine Tochter Betty und ihre Cousine Abigail Williams  benahmen sich auf einmal merkwürdig, machten merkwürdige Verrenkungen, hatten Anfälle und gaben komische Laute von sich. Auch kein Arzt konnte sich dies damals erklären und auf irgendeine bekannte Krankheit zurückführen. Schnell war man überzeugt, dass die Mädchen vom Teufel besessen sein mussten. Als Betty ihrem Vater berichtete, dass Satan versucht habe, sich ihr zu nähern, sie ihn aber abgewiesen habe, war Parris überzeugt, dass der Teufel nun seine Handlanger schickte, die Hexen. Schnell fand man ein paar Außenseiter der Gesellschaft, die von den Mädchen beschuldigt wurden, sie verhext zu haben. 
Sarah Good war eine stadtbekannte Bettlerin, die häufig Selbstgespräche führte. Sarah Osborn war eine ältere Frau, die die Kinder ihres ersten Mannes angeblich um ihr Erbe gebracht haben sollte. Und Tituba war eine schwarze oder indianische Sklavin des Geistlichen Samuel Parris. Angeblich hatte sie schon von Hexenversammlungen erzählt.

Die Dorfgemeinschaft, die sich von indigenen Stämmen bedroht fühlte, glaubte den Anschuldigungen. Nach einem Aufstand im Jahr 1689 war sie allerdings ohne Regierung. Deswegen konnte nicht sofort ein Gerichtsverfahren eröffnet werden. In der langen Haft starben Sarah Osborne und Sarah Goods neugeborenes Kind. Viele der Inhaftierten wurden krank. Erst Ende Mai kam der Gouverneur Sir William Phips, entsandt vom englischen König, nach Salem und führte eine erste Anhörung durch. 
Alle Beschuldigten wurden wegen Hexerei zum Tode verurteilt. Verurteilte, die weitere angeblich Schuldige benannten, wurden nicht hingerichtet. 19 Personen wurden im Laufe des Sommers gehängt, im September 1692 die letzten acht. Die meisten Verurteilten waren Frauen, aber es waren auch Männer darunter, u. a. ein Gendarm und ein Geistlicher. 

Heute glaubt man, dass viele Punkte zusammen kamen, warum es schließlich zu dieser "Hexen-Hysterie" kam. Einer war sicher, dass sich die Puritanische Gemeinde durch die Indianer, wie man sie damals noch nannte, bedroht fühlte. Es kam immer wieder zu Angriffen und Aufständen. Die Puritaner von Salem waren fest davon überzeugt, dass die Ureinwohner mit dem Teufel im Bunde seien und sahen sich selbst als eine Armee Gottes um diese zu bekämpfen. 

Erst im Oktober 1692 legten Bostoner Geistliche Einspruch gegen die gesamten Prozesse ein. Mather, selbst ein puritanischer Geistlicher, vertrat die Meinung: "Besser, man lässt 10 Hexen laufen, als einen unschuldigen Menschen zu verurteilen." Erst im Frühjahr 1694 wurden die letzten Verhafteten begnadigt und frei gelassen.
 
 

 
 




 

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