Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

Hier schreibe ich über alles, was mich bewegt, was mir wichtig ist und eine Rolle in meinem Leben spielt. Musik, Filme, Tiere, Mythen, Legenden, Sagen, altes Brauchtum, unsere Reisen und Ausflüge. Und auch einfach mal dummes Zeug. ;-)

Also tretet ein in meine kleine Welt, schaut euch in Ruhe um und wenn es euch gefällt, dann kehrt zurück.



Donnerstag, 20. Februar 2014

Noch eine Woche bis Fasching

In einer Woche ist es wieder soweit: Die sogenannte 5.  Jahreszeit beginnt. Der Karneval startet am 27.02.
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht, dahinter steckt sehr viel mehr, als man heute sieht. Nicht auf Kommando 6 Tage fröhlich sein, sich halb-bewusstlos saufen, gruselige Musik hören und sinnfreie Reden schwingen. ;-) Eigentlich ist es für die Menschen eine wertvolle Zeit. Oder sollte es sein.

Wo kommt das Wort Fastnacht eigentlich her? Von Fasten? Denn ab Aschermittwoch beginnt ja bei vielen die Fastenzeit, die dann bis Ostern dauert. Aber falsch gedacht. Es ist ein mittelhochdeutsches Wort: "vaselen" oder auch "viseln" = fruchtbar machen, gedeihen, vermehren.
Diese Feste waren bei den Germanen als Faselnächte bekannt. "FASEL" bedeutet althochdeutsch "Nachkommenschaft".
Es handelte sich also um wilde Feste mit Vermummung, Maskenläufen, Trinkgelagen und Umzügen. Eine Berührung mit dem schöpferischen Chaos. Eine Energie, die ausgelassen und fruchtbar macht, aber genauso leicht das Gleichgewicht stören und krank machen kann. Deshalb ist diese Zeit auch äußerst empfindlich. Es gab viel lärmendes Treiben, Umzüge, Essen, Trinken. Auch hier wieder der lärmende Umzug, um den Winter auszutreiben. Ein lärmendes Wecken der Natur.
Und dann natürlich die Maskenumzüge, um die alten Dämonen, Krankheiten und sonstige Unholde zu vertreiben.

Klar, dass die Kirche das gar nicht gern sah. Ab dem Jahr 743 wurde es sogar als heidnischer Brauch verboten. Allerdings mit wenig Erfolg, weil sich niemand daran hielt. Diese wilden, obszönen, närrischen, ungezügelten Feste waren nicht weg zu bringen. Es war eine Zeit, die mit dem neuen Erblühen der Natur einherging. Damit, dass alles wieder zum Leben erwachte, auch die Säfte im Menschen. Deshalb wurde aus diesen spätwinterlichen ausgelassenen Festen die christliche "Fastenzeit".
Aus den Vasel-Nächten oder Fasel-Nächten wurden die Fasten-Nächte, jene Fastenzeit vor Ostern.
Trotzdem konnte das alte Brauchtum nicht überwunden werden.
Fastnacht ist ein Überrest einer alten rituellen Kultur unserer Vorfahren, die den Umgang mit den Naturgeistern noch verstanden haben. Unsere Vorfahren hatten Achtung und Respekt vor Ihnen. Der heute quietschbunte Karnevalszug war früher ein Dämonenzug und die Menschen trugen Masken der Geister. Wenn der Dämonenzug vorbei ist, hat er viel alten und seelischen Unrat mitgenommen und damit den Weg für den Frühling und die Frühlingsgöttin geebnet und gereinigt.
Im wahrsten Sinne ein Kehraus.

Ihr seht also, dass diese Zeit eine wirklich besondere war. Viel tiefer gehend als unser heutiges Faschings-Helau und –Alaaf. Viel tiefer als die heutigen oberflächlichen Witze, Verkleidungen und Bälle.
Aber trotzdem wünsche ich allen, die feiern, eine schöne Zeit! Ich werde die Tage eher ruhig verbringen.


Donnerstag, 13. Februar 2014

Valentinstag, Winterdepression und Vollmond


Morgen ist der 14. Februar. Valentinstag. Viele sagen ja, das sei auch wieder nur so ein Brauch, der aus Amerika herüber geschwappt ist, genau wie Halloween. Das stimmt aber nur zum Teil. Und es ist auch nicht unbedingt eine Erfindung der Blumen- und Parfumhändler, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auch wenn der Kommerz in den letzten Jahren zugenommen hat, das ist natürlich richtig. Aber wenn sie damit ein gutes Geschäft machen können, wer kann es ihnen verübeln? Man kann es ja boykottieren.
Die Tradition des Valentinstags wird heute zumeist auf die Legende von Bischof Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb.
Valentin war im dritten Jahrhundert nach Christus der Bischof der italienischen Stadt Terni. Er hatte laut dieser Legende einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem hat er der Legende nach den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, haben der Überlieferung nach unter einem guten Stern gestanden. Auf Befehl des Kaisers Claudius II. wurde er am 14. Februar 269 wegen seines christlichen Glaubens enthauptet.
Ob das wirklich so stimmt, ist nicht bewiesen, aber der Gedanke gefällt mir. Also nicht, dass der Mann enthauptet wurde *g*

Seit dem 15. Jahrhundert werden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Paare bildeten sich durch Losen am Vorabend, oder durch den ersten Kontakt am Valentinstag.
Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die USA und so kam durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg dieser Brauch nach Deutschland; 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten Valentinsball; der Valentinstag wurde offiziell eingeführt.

Mal ehrlich: Was ist schlimm daran, dem Menschen, den man liebt an so einem Tag etwas zu schenken? Klar, ich brauche kein bestimmtes Datum im Jahr, um das zu tun, das kann ich auch so immer. Klar kann man das, das machen wir auch, mal so zwischendurch eine Kleinigkeit mitbringen oder mal essen gehen. Oder einen kleines Liebesbriefchen oder eine SMS schicken.
Trotzdem freue ich mich, am Valentinstag eine Kleinigkeit von meinem Schatz zu bekommen, muss auch gar nicht viel sein, denn der Gedanke zählt. Und ich finde das romantisch und schenke immer etwas. Und das gerne. 

Und in diesem Jahr freue ich mich noch mehr über eine kleine Aufmunterung, denn ich glaube, ich habe eine Art Winterdepression..wegen des nicht vorhandenen Winters. Dieses Wetter ist einfach schrecklich, gerade regnet es mal wieder und die Temperaturen sind nicht wirklich winterlich. Ich brauche nicht unbedingt Schnee, aber ich liebe einen richtig kalten Wintertag mit Minustemperaturen und Sonnenschein.
Hinzu kommt noch, dass ich gerade wieder schlecht schlafe, denn Samstag ist auch noch Vollmond. 





Samstag, 1. Februar 2014

Imbolc am 2. Februar

Morgen ist der 2. Februar, die Christen feiern Lichtmess. Ein Fest, das wie viele andere auch einen heidnischen oder keltischen Ursprung hat. Dort hieß es Imbolc und war auch das Fest der Göttin Brigid.
Bis heute beherrschte die dunkle Göttin Morrigane (auch Cerridwen oder Percht) den Winter. Nun wird sie durch die Lichtjungfrau Brigid abgelöst.  

Die Kelten begrüßten Brigid in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar mit einem Feuerfest. Die Verbindung der Göttin mit dem Feuer geht aus ihrem Sonne-Charakter hervor. Lichtsäulen und Flammen begleiteten sie, als sie zwischen den Welten auf der Türschwelle ins Leben trat.
Ihr Attribut, der feurige Pfeil, war sprichwörtlich: der heiß ersehnte erste Frühlings-Sonnenstrahl, der die Erde wärmend traf.
Bei uns hat es bis jetzt noch keinen richtigen Winter gegeben. Schade, aber vielleicht kommt er ja doch noch für ein paar Tage vorbei. 

Das Neuentfachen des jungen Lichtes und die Lichtweihe am Lichtmesstag ist in ganz Europa noch im Brauchtum verankert. Die katholische Kirche hat daraus in der Kirche die Kerzenweihe gemacht als kleines Überbleibsel des geweihten jungfräulichen Lichtes. Da passt dann natürlich auch der neue Name "Maria Lichtmess". Es ist gleichzeitig auch der Tag, an dem endgültig der Weihnachtsbaum abgebaut wird. 
Unserer steht ja schon seit drei Wochen wieder im Keller und wartet auf den nächsten Dezember. *g*